41 KW Oktober 2023 – Schweres Herz und Abschied vom Gorilla

Schöner Montagsstart. Vor dem Wecker wach gewesen, etwas Yoga geturnt, Tee getrunken, pünktlich um 7:45 bei der Strahlentherapie und um 8:05 im Büro. Dort war die vermisste Kollegin aus dem Urlaub zurück und es gab Kaffee. Allerlei gearbeitet bis um 16:30. Dann nochmal Yoga, diesmal echten Unterricht und ab nach Hause.

Am Dienstagmorgen habe ich das Früh am Morgen – Yoga sehr vermisst. Zu Hause Yoga ist zwar auch schön, aber ich vermisse den Kurs trotzdem sehr. Voller Arbeitstag bis um 18:15. Zwischendurch habe ich immer mal mitbekommen, dass es draußen Spätsommerlich warm war. Und so bin ich am Abend ohne Jacke heim geradelt.

Am Mittwoch hatte ich den letzten Termin bei der Fußbestrahlung. Nun muss ich ca. 12 Wochen warten, was so passieren wird. Zuerst einmal ist schon passiert, dass ich den ganzen Tag ziemliche Schmerzen hatte und immerzu humpeln musste. Ich werte das mal als gutes Zeichen, weil etwas in Bewegung kommt. Der Rest vom Tag war wieder mit Arbeit vollgestopft. Aber immerhin war ich mal um 17 Uhr zu Hause. Auch schön.

Sehr gerne hätte ich am Donnerstagmorgen viel länger geschlafen. Aber der Wecker hat erbarmungslos geklingelt. Also bin ich nach dem Zähne putzen auf die Yogamatte gestolpert, hab etwas geturnt und danach war ich glücklicherweise wach. So ist es ja immer. Der Bürotag war kurz und am Nachmittag konnte ich mich etwas hinlegen. Mit den Yogagruppen war es auch schön. Am Abend habe ich noch für den nächsten Tag sehr viele Mercimek Köftesi geformt und auf Salatblätter drapiert. Und nebenbei ist natürlich immer mal das eine oder andere in meinem Mund gelandet. Noch später am Abend habe ich eine überraschende, schöne Nachricht bekommen. Von der berichte ich in der nächsten Woche.

Freitagmorgen war ich sehr früh auf dem Markt und habe einen Blumenstrauß und etwas Gemüse gekauft. Danach habe ich die Fahrradtasche mit kleinen Geschenke, vielen Köfte und dem Blumenstrauß gepackt und bin ins Büro geradelt. Dort fand heute unser Gesamtteam statt. Vorher musste ich aber noch einen zweiten Blumenstrauß abholen. Die Blumen und Geschenke waren für die Praktikantin, die ihren letzten Tag hatte und für eine Kollegin, die geheiratet hatte. Gearbeitet haben wir auch und wie immer auch gut gegessen.

Das hat alles viel Spaß gemacht, war auch anstrengend, aber trotzdem war ich viel weniger erschöpft als befürchtet. Womöglich liegt es an den Aminosäure-Kapseln, die ich seit etwas über einer Woche nehme. Die hatte ich vor ein paar Jahren schon einmal genommen und sie taten mir gut.

Am Abend dachte ich, ich könnte schon mal die Sonnenbrille bereitlegen für die bevorstehende Reise. Leider hab ich sie nicht gefunden. Ein wildes Suchen ohne positives Ergebnis ging los. Im Bett hab ich dem Regen zugehört und dabei eine Liste der Orte gemacht, an dem sie hätte sein können: Büro, türkischer Supermarkt, deutscher Supermarkt, Yoga-Studio, Yoga-Raum, Car-Sharing Auto vom letzten Wochenende. Ich konnte mich auch nicht mehr daran erinnern, ob ich sie getragen hatte in der Woche. Morgens war es oft zu dunkel und auf dem Heimweg auch.

Am Samstagmorgen hab ich mir 10 Minuten Nachrichten angehört. Mehr war nicht nötig, um mich zu deprimieren. Meine Sonnenbrillensorgen kamen mir da vollkommen blödsinnig vor.

Später war ich mit Erica einkaufen und anschließend am ersten möglichen Ort, an dem ich die Sonnenbrille vergessen haben könnte: im Büro. Und da lag sie sogleich auf dem Regal. Ich war wirklich sehr erleichtert. Ich hab sie nämlich wirklich gern und zudem ist es ja eine Gleitsichtbrille und dementsprechend war sie besonders teuer.

Am Abend gab es Sushi und eine Serie.

Der Wintergarten ist jetzt nur noch halboffen.

Um am Sonntagmorgen nicht an den schrecklichen Nachrichten der Welt klebenzubleiben, habe ich nach dem Aufwachen gleich mit Yoga begonnen. Danach erst Tee und dann Kaffee mit Buch und dann kam ein großer Energieschub. Zuerst habe ich die Waschmaschine befüllt und angestellt, danach den Wintergarten Herbst fit gemacht, das gleiche dann auf dem Küchenbalkon, zwischendurch Wäsche aufgehängt und noch eine neue Maschine angestellt. Schnelles Frühstück, bei dem ich dem Regen zugesehen habe. Anschließend gebügelt, das Bad geputzt, die Reisetasche vom Schrank geholt, Sachen sortiert und dann gestaubsaugt. Und dann war ich erstmal fertig und hatte Lust auf einen kleinen Spaziergang.

Sonntagskatze auf dem Friedhof gesehen.

Weil ich schon lange mehr kein Foto vom Gorilla gemacht habe, bin ich zuallererst zu ihm gelaufen. Leider musste ich feststellen, dass er nicht mehr da war. Der Grabstein steht noch, aber ansonsten wurde der ganze Wildwuchs entfernt und so ist nur noch ein Hügel mit Erde übrig geblieben. Ich bin eine Weile etwas verwirrt hin und her und drumherum gelaufen und konnte es gar nicht glauben. Noch vor ein paar Wochen saß er wie immer an seinem Platz und nun ist er einfach weg. Traurig.

Traurig und mit schwerem Herzen lief ich eigentlich die ganze Woche herum und das wird sich wohl eher verschlimmern, befürchte ich. Die Kriege dieser Welt sind mir unerträglich. Als würden nicht Erdbeben, Überschwemmungen und weitere Naturkatastrophen genügen.

Und so bin ich wohl zum ersten Mal vor einer Reise nicht voller Vorfreude, sondern eher verhalten und nicht so wirklich überzeugt von meinem Reiseziel. Vielleicht wäre ein Haus im Wald für mein Gemüt eine bessere Idee als die große Stadt. Aber worauf ich mich trotz allem sehr freue, ist die Verabredung in der großen Stadt am nächsten Mittwoch.

Dir gefällt der Artikel? Dann teile ihn mit deinen Freunden!
3
Teilen:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.