Weil ich am Abend wegen schlimmer Kopf- und Halsschmerzen nicht einschlafen konnte, habe ich eine Tablette genommen. Am Montagmorgen ging es mir überhaupt nicht besser, eher viel schlechter und ich musste einsehen, dass ich krank war. Kein Wunder nach den sorgenvollen und anstrengenden letzten Wochen. Also kein Yoga, nur Tee im Bett. Ich traf mich trotzdem mit der S. beim Frühstück und wir beschlossen gemeinsam loszulaufen. Unterwegs würde ich nach einem Fotoladen für das fehlende Kabel Ausschau halten und umkehren, wenn ich nicht mehr konnte. Vorsorglich hatte ich schon mal Foto- und Elektroläden auf dem Stadtplan gesichtet.
Diesmal sind wir vom Hotel aus nach rechts abgebogen und am Ethnografischen Museum vorbeigelaufen.
Und dann eine sehr lange Kastanienallee hinunter.
Und noch an vielen kleinen und großen Straßen entlang.
Ich glaube, dies ist meine Lieblingsfassade des Tages. Da war mal was.
Während die S. uns bei der Posta Briefmarken kaufte, hab ich die Straße rauf und runter fotografiert. Und musste viel niesen und mir andauernd die laufende Nase putzen.
Bei der Arbeit.
Auf dem Seil balancieren.
Synagogenfenster.
Holocaustmahnmal Baum des Lebens
Im Hintergrund ein Turm der Rumbach-Synagoge.
Nach einem gemeinsamen Kaffee am Donauufer trennten sich unsere Wege. Die S. blieb noch ein wenig sitzen und ich wollte schnell das Kabel kaufen und dann zurück ins Bett.
Der Plan funktionierte überhaupt nicht.
Im zweiten Laden, der tatsächlich ein Sony-Laden war und in dem ich fest damit gerechnet hatte, das Kabel zu finden, hatte ich auch wieder Pech. Ich wurde zum Einkaufscenter geschickt – ist nur 15 Minuten entfernt wurde mir gesagt.
Stimmte gar nicht. Hat viel länger gedauert, weil ich schon so richtig erschöpft war. Und dann gab es im Corvin – Center natürlich auch kein Kabel.
Aber der mobile Buchladenwagen war sehr hübsch. Die gibt es häufig in den Budapester Straßen.
Im nächsten Laden war der Verkäufer sehr nett und bemüht und zog unter dem Ladentisch ein altes Kabel hervor. Das Kabel war aber nicht so richtig vertrauenerweckend. Das, was mich am Kabel irritierte war, dass es so lang war. Klingt wahrscheinlich unverständlich, war aber so. Gekauft habe ich es trotzdem, weil ich mir dachte besser ein zu langes Kabel als gar keins. Ich würde es eben ausprobieren müssen.
Nach dem Kabelkauf trat ich sofort den Rückweg an. Dabei lief ich, mehr so aus Versehen, direkt in die berühmte Markthalle hinein.
Und wo ich schon mal da war, konnte ich ja noch schnell was mit Paprika kaufen und sofort zur nächsten Tür wieder hinauslaufen. Es war zwar nicht besonders voll, aber ich wollte ja auf dem schnellsten Weg zurück.
An der Freiheitsbrücke Szabadság híd vorbei.
Durch die Straße mit den bunten Häusern.
In einer Drogerie noch eine Packung Aspirin, Ingwerbonbons und einen Ingwershot gekauft.
Von diesem Balkon herunter erklang so schöne Klaviermusik als ich vorbeilief.
Und dann war ich endlich im Hotel. Fast 15:30 Uhr war es inzwischen und ich bin viele Schritte gelaufen und fühlte mich total miserabel. Alles tat weh, der Kopf dröhnte, ich warf mir eine Aspirin Brausetablette in ein Glas, fiel aufs Bett und schlief zwei Stunden tief und fest. Danach ging es zumindest so viel besser, dass ich mit der S. noch eine Pizza essen gehen konnte.
Zurück im Hotel war ich noch kurz glücklich über mein Kabel. (Es ist das aus dem letzten Laden. Das lange Kabel hab ich noch nicht ausprobiert.) Und auch über das rosa Tuch, das hatte ich am Tag zuvor schon gekauft, weil ja mein Tuch in Kassel am Stuhl hing.
Sofort danach bin ich eingeschlafen.
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Das Tuch sieht hübsch aus, schöne Struktur und schöne Farbe. Tolle Fotos, mir gefallen besonders die Altbaubalkone(und natürlich der Bücherwagen)
Liebe Grüße Martina
Ich finde die Balkone und Fassaden auch so toll. Deshalb konnte ich auch einfach nie aufhören, zu knipsen.