Montag war ich nach der Arbeit nicht beim Yoga. Stattdessen habe ich viel gekocht: Marmelade, Brokkoli, Bohnen, Paprika. Alles ohne Foto. Danach habe ich leider leider 5 Pflanzen in die Mülltonne geworfen. Sie sahen seit einer ganzen Weile von Tag zu Tag schlechter aus. Ich konnte aber keine Läuse oder sonst irgendetwas entdecken. Bis es dann ganz plötzlich so viele waren, dass nichts mehr zu retten war. So schade.
Der erste Blick am Dienstagmorgen aufs Telefon zeigte: Die Gartenchefin hatte geschrieben und angerufen – na sowas! Ich rief sogleich zurück (ein echter Freundschaftsbeweis, denn telefonieren ist nicht meine Lieblingsbeschäftigung). Es war ein Notruf sozusagen, denn sie war ja sehr weit weg auf Reisen. Und hatte ihren Führerschein vergessen, ohne den die Reise zu einem abrupten Ende kommen würde, wenn ich ihn nicht sofort hinterherschicken würde. Also bin ich um halb 8 in ihre Wohnung gefahren, habe den Führerschein gesucht und sehr schnell gefunden, dann zurück zu mir, Führerschein verpackt, ab zur Post und per Express für sehr viel Geld über den großen Teich geschickt. Zwei Tage später kam die gute Nachricht: Er war angekommen, hurra.
Nach den frühen Erledigungen bin ich dann zur Arbeit gefahren. Mittags hab ich der Kollegin meine vermeintlichen Insektenstiche gezeigt. Sie sahen von Tag zu Tag schlimmer aus und so wurde mir ein Arzt*innenbesuch empfohlen. Normalerweise bin ich nicht so schnell mit, aber diesmal schon. Ein Termin für den nächsten Tag um 11:30 wurde vereinbart. Später gab es Eis mit der A. Die A. hatte ein Spaghettieis und ich Sanbittèr mit Zitroneneis. Lecker. Am Abend hab ich gebloggert, denn ich war in Verzug.
Mittwochmorgen hatte ich mir freigenommen, weil der Arzt*innenbesuch so blöd mitten am Tag lag. Weil ich mich nicht so richtig fit fühlte, war ich nicht irgendwo schwimmen oder in der Fulda, sondern habe zu Hause herumgetrödelt, Wäsche gewaschen und gelesen.
Bei der Ärztin dann so: Oh, da haben sie wohl Gürtelrose und ich muss sie mindestens eine Woche krankschreiben, nein besser eigentlich bis zum 9. August. Sie sind ansteckend und ich muss das dem Gesundheitsamt melden. Da war ich wirklich überrascht, weil ich bisher keinerlei Schmerzen hatte. Also fuhr ich anschließend nicht zur Arbeit, sondern in die Apotheke, um mir Creme und Tabletten zu kaufen. Von denen muss ich täglich 5 Stück nehmen. Konnte ich alles gar nicht richtig glauben, bis am Nachmittag die Schmerzen losgingen. Die zogen sogar bis ins Bein hinein. Dazu kamen Kopfschmerzen und allgemeine Mattigkeit. Zur Ansteckung hab ich dann nochmal gelesen und auch die Nachbarin befragt. Sie ist glücklicherweise nicht sehr ansteckend. Die Viren werden nicht durch Tröpfchen wie beim Sprechen, Niesen etc. übertragen, sondern nur die Flüssigkeit der Bläschen ist ansteckend und deshalb ist der Hauptübertragungsweg die Schmierinfektion, vor allem über Hände. Da war ich beruhigt.
Am Donnerstag hatte ich den ganzen Tag Kopfschmerzen. Das war anstrengend.
Der Arm war aber ok. Habe viel gelesen und ein paar Papiere sortiert und aufgeräumt.
Freitag habe ich viele Tomaten auf dem Markt gekauft.
Die habe ich mit Chili und Knoblauch aufs Blech gelegt und gebacken.
Ich finde sie sehen wunderschön aus.
Während die Tomaten im Ofen waren, habe ich noch rote Zwiebeln geschnitten und in Essigwasser mit Zitrone, Pfeffer und Zitrone, Ingwer eingelegt.
Mittags bekam ich eine Mail, in der die Ankunft vom Pappbett bekannt gegeben wurde. Ich hatte mir nur 2 Tage zuvor ein Bett aus Pappe für die Ferienwohnung bestellt. Das ging ja wirklich flott.
Am späten Nachmittag bin ich losgefahren und innerhalb kürzester Zeit war es aufgebaut. Ich finde es total toll und hatte mich dafür entschieden, weil es für mich die einfachste Lösung war, nicht mehr auf dem Boden zu schlafen. Außerdem hatte eine Freundin vor sehr langer Zeit auch schon so ein Bett und sie war sehr viele Jahre und 3 Umzüge lang total zufrieden damit.
Nach dem Bettenaufbau habe ich noch eine Weile den schönen Abendhimmel bewundert. Falls sich jemand fragt, wie das alles geht mit Gürtelrose: Es ging ganz gut, weil es mir nicht besonders schlecht ging. Großes Glück. Zusätzlich zur Gürtelrose habe ich auch noch 2x Herpes, einmal an der Ober- und einmal an der Unterlippe und bin dementsprechend nicht richtig fit und die Kraft verlässt mich schnell, aber ansonsten geht es mir ganz gut. Ich nutze die Zeit, mich zu erholen und mir Gutes zu tun, weil ich in den letzten Wochen bei der Arbeit sehr viel psychischen Stress hatte und da kommt mir die Krankschreibung wie ein großes Geschenk vor.
Ich hatte in der Nacht zum Samstag ganz prima in meinem neuen Pappbett geschlafen. Am Morgen war es total nebelig und der ganze Garten hat geglitzert.
Beim Morgentee und -kaffee habe ich wieder Schnecken beobachtet.
Beim Wäscheaufhängen habe ich den Grünspecht entdeckt.
Nach Hausputz und Einkauf für Erica bin ich zum Spaziergang aufgebrochen.
Auf dem Weg zum Einkaufen am Nachmittag hatte ich viele Störche gesehen und die wollte ich gerne beobachten.
Irgendwann sind sie losgeflogen. Haben dann eine ganze Weile Kreise über dem Dorf gedreht und sich dann wieder auf einem anderen Feld niedergelassen. Das war so toll und hat mir viel Spaß gemacht – auch wenn die Fotos nicht der Hit sind. Egal.
Wandgemälde.
Hinter dem Zaun ist der Sportplatz. Heimweg durchs Dorf mit allerlei Fotofundstücken.
An die Kette gelegt.
Rosengarten.
Ich habe nachgesehen: Um die Ecke war kein Hirsch.
Platzgestaltung I.
Platzgestaltung II.
Es gibt auch sehr schöne Ecken.
Und Wände.
Herbstanemonenbusch.
Blaue Tonnen.
Auf den letzten 800 Metern Heimweg ging der Regen los und plätscherte mich später in den Schlaf.
Sonntagmorgen war kein Nebel in Sicht. Schade eigentlich. Es war etwas trüb, aber am Nachmittag wurde es heller und so brach ich mit Erica zu einem Ausflug auf.
Eigentlich wollten wir bis nach Karlshafen, aber aufgrund des starken Regenfalls am Freitag waren in der Gegend noch einige Straßen nicht gut befahrbar und so sind wir nur bis zum Wasserschloss Wülmersen gekommen. Zuerst gab es Kaffee & Kuchen.
Danach einen kleinen Rundgang für mich. Dabei begegneten mir dann viele Starkregen und Hochwasserschäden. Diese alte wunderschöne Trockenmauer wurde an einer Stelle vom Wasser zerstört.
Metallwerkstatt.
Eine Runde schaukeln.
Im Café ist ein Museum. Hier sind Waschmaschinen zu besichtigen.
Erica testet regelmäßig, ob die Blumen duften, die sie entdeckt.
Auf dem Heimweg haben wir nochmal sehr, sehr viele Störche gesehen. Sie standen überall in den riesigen Wasserpfützen, die sich auf den Feldern gebildet hatten. Auf einem hohen Mast an einem Sportplatz saß ein Storch und es hatten sich noch einige Störche unter eine Schafherde gemischt. Auf einer anderen Wiese haben wir Kamele (???) oder Dromedare oder sowas Ähnliches gesichtet. Und ein Fuchs schaute auch am Wegesrand um die Ecke. Mal abgesehen von all der Reiher und Kühe auf den Weiden und nicht zu vergessen die Katze und Strauße am Wasserschloss.
Nach dem Ausflug bin ich zurück nach Kassel gefahren. Ich hatte etwas Heimweh und war sehr froh, wieder zu Hause zu sein. Zur Begrüßung habe ich mir unterwegs noch ein paar Dahlien gepflückt.
Am Abend schaue ich gerade gerne Kleo – hat mir die Nachbarin empfohlen. Macht mir Spaß.
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