10 KW März 2023 – Ich möchte anderes Wetter, bin unabhängig und selbständig und habe saubere Fenster

Narzissen im Hinterhofgarten

Der Montag war vollgepackt mit Arbeit. Das Wetter war grau und nass und dann fiel vom Himmel noch eine Menge Schnagel (ist doch lustig diese Mischung aus Schnee und Hagel), ich habe mir anderes Wetter gewünscht. Kurz vor Schluss noch eine traurige Nachricht von einer ehemaligen Teilnehmerin. Beim Yoga konnte ich mich etwas vom Tag erholen, aber danach kam gleich die nächste besorgniserregende Nachricht. Erica liegt im Bett und fühlt sich weiterhin nicht wohl. Am Wochenende war sie ja noch auf den Beinen. Im Bett liegen ist kein gutes Zeichen.

Blick aus der Küche.

Aufgrund eines Arbeitstermins ganz in meiner Nähe hatte ich Dienstagmorgen viel mehr Zeit als üblich. Das war gut, denn die Morgendinge dauern während meiner Fastenzeit immer etwas länger, weil der täglich Einlauf noch dazu kommt. Auf dem Weg von Arbeitsort A zu Arbeitsort B (Büro) schneite es mir immer direkt von vorne ins Gesicht, das war sehr lästig. Auf dem sehr späten Heimweg ebenso. Ich habe mir wieder anderes Wetter gewünscht.

Blick von Ericas Balkon.

Am Mittwoch wurden meine Tagespläne durchkreuzt. Weil Erica weiterhin im Bett liegt, hatte ich ihre Hausärztin um einen Hausbesuch gebeten. Der ist sehr häufig, so zwischen 16 und 17 Uhr. Diesmal wurde er für 14 Uhr angekündigt. Das zerschoss meine Tagesplanung bei der Arbeit vollkommen und ich musste 3 Termine absagen. Sehr blöd, aber nicht zu ändern. Also fuhr ich im wilden Schneegestöber ins Büro und schon um 12 Uhr mittags im wilden Schneegestöber zurück nach Hause. Seltsamerweise kam der Schnee immer von vorn und stach mir dabei ständig in die Augen. Zu Hause angekommen stieg ich um ins Auto und fuhr zu Erica. Sie lag im Bett und hatte vergessen das und warum ich komme. Die Ärztin kam leider nicht um 14 Uhr, sondern erst um 15:20, da hätte ich auch noch länger arbeiten können. Aber wir haben alles besprechen können und ich hab sämtliche Unterschriften für einen Pflegegeldantrag etc.

Vom Frauenkampftag habe ich deshalb nicht viel mitbekommen. Aber wenn ich so darüber nachdenke, ergibt es Sinn, mich an diesem Tag um Erica zu kümmern, denn es war ihr immer sehr wichtig, dass ich selbständig und unabhängig werde und keinesfalls zu früh heirate. Da hab ich ja alles richtig gemacht.

Milchstern oder auch Gärtnerschreck.

Auch am Donnerstag war das Wetter weiterhin nicht so, wie ich es mir wünsche. Grau in grau, aber ohne Schnee, dafür mit etwas Regen. Im Büro entspanntes Abarbeiten von Dingen. Weil sich am letzten Donnerstag schon einige Yogi*nis entschuldigt hatten, habe ich die Gruppen zusammen gelegt und seit langer Zeit mal wieder eine 90 Minuten Stunde unterrichtet. Das war ganz besonders schön.

Gefüllte Anemone, war mir bisher unbekannt.

Freitagmorgen um 7 Uhr auf dem Weg zum frühen Yoga war es dann plötzlich Frühlingsmild. Der Himmel blieb leider lange sehr grau, anhaltende Regenschauer gab es auch. Nur ganz zwischendurch mal ein paar blaue Stellen am Himmel. Viel Arbeit bei der Arbeit und als ich endlich zu Hause war, wäre ich am liebsten sofort ins Bett gefallen. Stattdessen noch Wäsche waschen und etwas aufräumen und überhaupt war es noch viel zu früh fürs Bett, schade. Mehr als ein Serienabend war nicht drin.

Sterndolden mag ich wirklich sehr.

Wunderschönster Sonnenschein weckt mich am Samstagmorgen. Dazu ist es wieder richtig kalt. Zuerst sitze ich Tee trinkend und lesend im Wintergarten, danach eine Runde Yoga. Mittags habe ich noch einen dicken Frühlingsstrauß für die Nachbarin von Erica gekauft, die sich immer so nett kümmert. Als ich dann losfahren wollte, stand das gebuchte Auto nicht an seinem Platz. Na sowas, dabei war ich total pünktlich. Und schon begann das Telefon zu klingeln. Mir wurde gesagt, dass das Auto leider erst in einer halben Stunde da sein würde und ob ich freundlicherweise ein anderes nehmen könnte. Das konnte ich selbstverständlich auch. Ein recht großes stand direkt vor mir, aber ich lief lieber zu einem anderen Stellplatz, um das kleine Lieblingsauto zu nehmen.

Erschöpfte Krokusse.

Erica lag weiterhin im Bett, überlegte sich aber am nächsten Tag aufzustehen. Ich glaube nicht daran. Ich hatte ihr Himbeerschnitten und Mohn- und Apfelkuchen mitgebracht. Große Freude und es wurde sogleich ein Stück Himbeerkuchen gegessen. Kuchen geht eben immer.

Die Nachbarin war sehr erfreut über die Blumen und ich zeigte ihr noch ein paar Yogaübungen gegen Rückenschmerzen. Wieder zurück zu Hause passierte nichts mehr.

Frisch geputztes Badezimmerfenster.

Sonntagmorgen saß ich so lange lesend im Wintergarten, bis das Blutbuch von Kim de l’Horizon zu Ende war. Ich war tatsächlich sehr überrascht, dass ich es bis zum Ende geschafft habe. Zwischendurch war es mir immer mal sehr anstrengend gewesen und ich hab ein paar mal überlegt es einfach beiseite zu legen. Aber irgendwie war es auch spannend und besonders.

Fensterkatze auf meinem Weg Wahl eines*r (hoffentlich) neuen Bürgermeister*in.

Nachdem ich so lange gelesen hatte, habe ich 40 Minuten Yoga mit Mady Morrison geturnt. War anstrengend. Aber anschließend war ich so aufgekratzt und wach, dass das Badezimmer komplett von oben bis unten, einschließlich Fenster, geputzt habe. Und weil das saubere Fenster so toll war, habe ich in der Küche die Fenster der Balkontür auch noch geputzt und mich dann noch durch die Wohnung gesaugt.

Unterhalb der Fensterkatze hing ene Maus.

Als ich dann endlich fertig war, schien sogar die Sonne etwas in die frisch geputzten Fenster. Schön. Allerdings verschwand sie recht schnell wieder und als ich mit der Nachbarin loslief, um eine*n neue Bürgermeister*in zu wählen, war der Himmel wieder bedeckt.

Fransen.

Auf dem Rückweg sind wir noch eine Runde durch den Friedhof gelaufen.

Die Nachbarin hatte gefragt, ob der Gorilla noch an seinem Platz sitzt. Er sitzt noch genauso dort wie vor 2 Wochen. Ich finde es hübsch, wie sich das grüne Moos wie ein Strumpf über seine Beine wächst.

Wieder zu Hause hänge ich Wäsche auf und beziehe mein Bett. Voll der Haushaltstag heute. Danach ein Telefonat mit Erica. Sie liegt immer noch im Bett, hat sich aber vorgenommen, morgen aufzustehen. Ich bleibe skeptisch.

Fast vergessen: Heute war mein 8. Fastentag. Ich bin etwas langsamer und auch schneller mal erschöpft, aber ansonsten klappt alles gut. Ich mache noch eine Weile weiter.

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3 Kommentare

  1. Als mein Vater noch lebte, hat der Hausarzt ihn gelobt das er trotz seines schlechten Gesundheitszustandes immer noch aufsteht und sich richtig anzieht. Er erzählte uns, das er viele ältere Patienten hat die sich ins Bett legen und einfach nicht mehr aufstehen wollen, obwohl sie es noch könnten. Nun weiss ich nicht wie das bei deiner Erica ist und ich weiss ja auch nicht ob sie nicht vielleicht sehr krank ist. Mir kam das nur so in den Sinn, zumal ich mir das bei meiner Erika sehr gut vorstellen könnte das sie auf so eine Idee kommt. Meine E. mag sehr gern schauspielern, da weiß ich oft nicht ob sie wirklich was hat oder nicht. Alles Gute weiterhin für deine Erica und auch für dich, ich weiß wie belastend das ist. Liebe Grüße

    1. Oh ja, ich empfinde es als sehr belastend. Dauernd denke ich darüber nach, wie ich am besten alles organisiere, um meine Arbeit und mein Leben drumherum. Meine Erica schauspielert nicht. Sie fühlt sich manchmal kränklich (eine ernsthafte Krankheit hat sie nicht) und legt sich dann ins Bett. Da wird sie dann natürlich immer schwächer und hat dann keine Lust mehr aufzustehen. Ist ja so schön gemütlich und warm im Bett. Sie vergisst auch immer mehr und baut sichtlich ab. Von mir aus kann sie auch im Bett bleiben, dann muss sie aber zulassen, dass sich jemand kümmert. Ein Pflegedienst z. B. und nicht die Nachbarin. Die hat ja auch ein Leben. Ich bin mal gespannt, wie es sich entwickelt. Bis jetzt sagt sie jeden Tag, dass sie am nächsten Tag aufsteht – und tut es dann nicht. Eine schöne Woche für dich und herzliche Grüße

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