Der Körper sitzt seit Freitag wieder in Kassel am Küchentisch, aber der Rest ist noch irgendwo unterwegs … Es dauert, wie immer, ein paar Tage, bis ich so ganz ankomme. Der letzte Urlaubstag sollte nur gefüllt sein mit “noch ein letztes Mal dies und ein letztes Mal das”. Kein Spiegel- oder irgendetwas anderes Kauf. Fast hätte es geklappt.
Es kam aber noch der Jardin Secret dazwischen. Ein so wunderschöner islamischer Garten, für den ich beim nächsten Besuch viel mehr Zeit einplanen werde. Zeit, um mehr über die Bedeutung von Wasser in islamischen Gärten zu lesen, dem Lauf des Wassers zu folgen, um zu sitzen und zu staunen, um einen Kaffee zu trinken, um vom höchsten Turm der Stadt den Atlas zu bewundern, um den Restauratoren (bisher habe ich leider ausschließlich Männer bei dieser Arbeit gesehen) zuzusehen, ein wenig auf den zahlreichen Bänken zu dösen oder die Schildkröten zu beobachten….
Es fiel mir sehr schwer, zu gehen.
Beendet habe ich den Tag dann im Hamam. Also nicht nur im Hamam, sondern in einem echten Spa. Hui, trés chic war das. Ich war jeden Tag dort vorbei gelaufen und hab mich über den leckeren Duft gefreut, der aus den Mauern strömte. Und das ist wirklich bemerkenswert, denn man kann nicht behaupten, dass es sehr oft duftet in den Gassen von Marrakesch, mal abgesehen vom Bäckereiduft am Morgen. Ansonsten begegnen einem nicht immer nur Wohlgerüche.
Ich wurde mit heißem Wasser übergossen, abgeschrubbelt und abgerubbelt und dann noch 50 min durchgeknetet. Und am Ende wurde mir noch nicht mal angetragen, etwas von den wohlriechenden Ölen zu kaufen, mit denen ich vorher betört wurde. Da war ich fast schon beleidigt. Selbstverständlich wußte ich mir zu helfen und bin zielstrebig auf die Glasvitrine zugesteuert, hab auf eine der Flaschen gezeigt und “Her damit!” gerufen. Oder so ähnlich. Ohne schon mal die Reisetasche zu packen, bin ich in die knisternden Decken gesunken, habe noch ein wenig gelesen und dann geschlafen.
Am nächsten Morgen dann so packen, duschen, Frühstück und noch ein Blick vom Dach über die Dächer bis zum Atlasgebirge.
Vorm Flughafen und im schönen Flughafen herumgelungert. Leider wieder keine Fotos von Innen denn: Verboten. Den Flug verlesen und -zack- in Hannover angekommen. Von der besten Nachbarin eine Nachricht erhalten mit der Frage, ob denn wohl die Heizung in meiner Wohnung angestellt werden solle? Zuhause angekommen war dann nicht nur die Heizung an, sondern es lagen sogar zwei Wärmflaschen unter der Wolldecke auf dem Sofa. Ich hab einfach den besten Nachbarinnenservice, den ich mir nur wünschen kann (denn natürlich wurden mir auch die wichtigsten Dinge auf dem Markt eingekauft und auf dem Küchentisch bereitgestellt). Noch zwei Tage um anzukommen. Am Samstag Yoga, auspacken, waschen, rumräumen. Eine Nachricht von der liebsten H. bekommen, die zu Besuch in Kassel war. Große Freude denn wir hatten uns das letzte Mal im Juni in Istanbul gesehen. Wir haben uns am Nachmittag im Lieblings – Café verabredet. So schön war das. Beim weiteren Auspacken leider festgestellt, dass mir ein Behältnis mit Amlou etwas ausgelaufen ist. War leider nicht so optimal verpackt. Amlou ist ein leckerer Aufstrich aus gerösteten und dann gemahlenen Mandeln, vermengt mit Arganöl und Honig. Sehr lecker auf’s Brot oder auch mit Banane. Weil Amlou lecker riecht, ist es nicht so schlimm. Muss ich aber trotzdem auswaschen. Aber nicht sofort. Erstmal eingekauft.
Am Abend ein neues Rezept (Süßkartoffel-Erdnuss-Eintopf mit Linsen & Kichererbsen nach einem Rezept von eat this) ausprobiert. Gleich das doppelte Rezept gekocht, denn ich wollte am Sonntag nicht nochmal kochen und es klang verlässlich lecker. Es war lecker und auch am Montag werde ich nicht kochen müssen. Zum Essen hatte ich die Gartenfreundin und Mutter vom falschen Patenkind S. eingeladen. Das war auch so schön. Und hier mal wie in so in einem echten blog: Foto vom Abendessen
Heute ausgeschlafen, lesend und Tee trinkend im Bett rumgelegen, Yoga, weiter lesen. Endlich Erica angerufen und gleich ein schlechtes Gewissen gehabt weil ich nicht schon gestern angerufen habe und sie leider kränklich ist. Mich für Dienstag mit ihr für einen Großeinkauf verabredet. Mir Gedanken darüber gemacht wie ich es wohl schaffe aufzustehen, wenn morgen Früh der Wecker um 6 Uhr klingelt. Die Gedanken wieder beiseite geschoben und eine Runde um und über den Friedhof spaziert und meinen Freund, den Gorilla besucht. Er hatte sich ein wenig umgesetzt und schaut nun in eine andere Richtung.
Noch einmal ins Lieblings-Café um die beste A., die mitverantwortlich für den Elefanten ist, zu sehen und mit der neu für Yoga entbrannten T. zu plaudern. Die hier, ich war überrascht und sehr erfreut, mit liest und sich über meine Rechtschreibungsignoranz amüsiert. Schön, schön, schön. Nach Hause gekommen, die allerletzten Reste der Weihnachtsdeko entfernt, mich ein wenig drumherumgedrückt und dann doch das/den Amlou aus der Reisetasche gewaschen. So viele perfekte Tage aneinandergereiht. Da kann der Start in die erste Arbeitswoche nur toll werden.
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